Mein Interesse an der Kunst, war schon immer groß, ich suchte auch bewusst nach Unterschieden, Parallelen und Gemeinsamkeiten zwischen der Musik und anderen Kunstrichtungen. Als Geigerin setzte ich mich natürlich vor allem mit der eigenen Gattung Musik, die ich am liebsten zur Darstellenden Kunst einordnen wollte, auseinander.
Musik ist flüchtig, materiell nicht greifbar. Musik hat trotz ihrer hohen Abstraktion eine starke emotionale Wirkung. Die Wurzel aller Kunstgattungen ist die Kreativität. Dinge zu kreieren, die es bisher so nicht gab, bereitet mir Freude. Als Musikerin bedauerte ich oft, dass die Töne klingen aber dann wegfliegen, dass sie nicht bleiben, wie das Werk eines bildenden Künstlers. Diese kleine Sehnsucht, meine Kunst festzuhalten, sie bei mir zu verwahren, kann ich mir nun erfüllen. Ob in meiner Werkstatt, im Wohnhaus oder im Garten, meine Skulpturen bleiben mir. Ich kann sie immer wieder ansehen, anfassen und riechen, sie verschenken und verkaufen, über sie reden, debattieren, ihre Standorte wechseln und auch an ihnen selbst etwas verändern.
Alles begann so, dass ich bei einem Waldspaziergang ein Stück Holz fand, dessen Form mich an ein Musikinstrument erinnerte. Zuhause bearbeitete und ergänzte ich das Stück Holz verfremdend mit einigen Accessoires aus dem täglichen Gebrauch und so entstand meine erste Musikskulptur- ein Saxophon.
Resümierend fasse ich hier meine musikalische Vergangenheit zusammen. Sie bleibt der Mittelpunkt meines Lebens. Jetzt hat sie sich mit der Bildenden Kunst vermählt.